Microsoft OneDrive im Test: Was bietet das Cloud-Office-Paket? (2024)

Cloud-Dienste im Test

Uhr

Marco Häntsch

Microsoft hat seinen Cloud-Dienst OneDrive mit seinen Office-Anwendungen zu einem mächtigen Paket geschnürt, das nur wenige Wünsche offen lässt. COMPUTER BILD macht den Test.

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Testfazit

Testnote

2,1

gut

Windows-Nutzer, die auf der Suche nach Cloud-Speicher sind und zudem ein gutes Bürosoftware-Paket brauchen, kommen um Microsofts OneDrive kaum herum. Kein anderer Dienst hat einen vergleichbaren Funktionsumfang im Angebot. Durch die reibungslose Integration ins Windows-Betriebssystem ist die Bedienung extrem komfortabel und unkompliziert. Zudem verspricht Microsoft, die Speicherung der Daten in Deutschland und den damit verbundenen Datenschutz. Überprüfen lässt sich dieses Angabe allerdings nicht. Einziger Schwachpunkt: Die maximale Speichergröße beträgt auch in Gruppentarifen „nur“ ein Terabyte pro Person – für ein großes Videoarchiv kann das zu wenig sein.

Pro

  • Gute Integration in Windows
  • In höheren Tarifen mit Office-Paket
  • Datenspeicherung in Deutschland
  • Hohe Download-Geschwindigkeit
  • Großer Funktionsumfang
  • End-to-End-Verschlüsselung optional

Kontra

  • In der kostenlosen Variante nur 5 GB Speicher
  • Nur ein Tarif ohne Office wählbar
  • Maximal 1 TB Speicher pro Nutzer

Cloud-Dienste gibt es viele. Sie alle versprechen die große Speicherfreiheit im Internet mit überall verfügbaren Daten, hohen Sicherheitsstandards und bequemen Datenaustausch. Doch Microsoft bietet mit OneDrive ein auf dem Markt einzigartiges Funktionspaket an, den Cloud-Speicher mit seinem Office-Paket vereint. Wenn man denn bereit ist, dafür eine Abo-Gebühr zu zahlen. Kostenlos gibt es mit 5 GB nur vergleichsweise wenig Speicherplatz, den man allerdings mit ein paar Klicks erweitern kann. COMPUTER BILD hat sich den Funktionsumfang, die Bedienbarkeit und die Tarife von OneDrive genau angeschaut und stellt Ihnen alle Besonderheiten vor.

1. Microsoft OneDrive: Was bietet der Cloud-Speicher?
2. Wie sicher sind die Daten?
3. Geschwindigkeit
4. Wie gut sind Bedienung und Funktionsumfang?
5. Was kostet der Dienst?
6. Mehr kostenloser Speicher für OneDrive
7. Fazit: Microsoft OneDrive

Microsoft OneDrive: Was bietet der Cloud-Dienst?

Microsoft hat seinen Cloud-Dienst 2007 unter dem Namen Windows Live Folders gestartet und noch im selben Jahr in Windows Live SkyDrive umbenannt. 2010 begann Microsoft damit, den Cloud-Dienst mit seinen Office-Anwendungen zusammenzuführen und seit Windows 8 ist er untrennbar mit dem Microsoft-Betriebssystem verbunden. 2013 versuchte der britische Sender Sky, Microsoft die Nutzung des Namens gerichtlich zu untersagen. Es kam zu einer außergerichtlichen Einigung nach der der Cloud-Dienst in OneDrive umbenannt wurde. Zusammengefasst bietet der aktuelle Cloud-Dienst Microsoft OneDrive folgende Merkmale:

  • Plattformen: Microsoft OneDrive bietet Programme für Windows, Mac OSX sowie Apps für iOS und Android an und kann auch über alle gängigen Browser genutzt werden. Auch die Nutzung über die Microsoft-Spielekonsole Xbox One ist möglich.
  • Server-Standorte: Die Daten von deutschen Nutzern werden auf Servern innerhalb Deutschlands gespeichert.
  • Geräte: Es gibt auch im Gratistarif keine Beschränkung bei der Anzahl der verknüpften Geräte.
  • Gratisspeicher: Im Gratistarif stehen 5 GB zur Verfügung, die maximal bis 15 GB erweitert werden können. Wie das genau funktioniert lesen Sie hier.
  • Kostenpflichtiger Speicherplatz: In den drei Tarifpaketen OneDrive 100, Office 365 Personal und Home können Sie Speichergrößen von 100 GB bis 2 TB kaufen.
  • Datenverschlüsselung: TLS IPSec, End-to-End-Verschlüsselung ist kostenpflichtig

Microsoft OneDrive: Wie sicher sind die Daten?

Die Server von Microsoft stehen auf der ganzen Welt verteilt und vornehmlich in den USA. Die gespeicherten Daten von deutschen OneDrive-Nutzern werden nach Aussage von Microsoft auf Servern innerhalb Deutschlands gespeichert. Dafür betreibt Microsoft Rechenzentren in Frankfurt am Main und in Magdeburg. Dabei soll ein deutscher Treuhänder die Kundendaten kontrollieren ohne dessen Zustimmung Microsoft keinen Zugriff darauf hat. Bei diesem Treuhänder handelt es sich um eine deutsche Tochterfirma von Microsoft. Die Datenübertragung ist per IPSec auf dem aktuellen Stand der Technik verschlüsselt. Eine End-2-End-Verschlüsselung ist aber nur bei kostenpflichtigen Tarifen möglich. Den Zugriff auf Ihr OneDrive-Konto können Sie per Zwei-Faktor-Authentifizierung absichern.

Seit Ende 2019 bietet OneDrive auch einen sogenannten Datentresor. Dies ist ein zusätzlich gesicherter Bereich innerhalb der Cloud, der mit zusätzlicher PIN, Fingerabdruck, Gesichtserkennung, SMS-Code oder Microsoft-Authentificator-App erreicht werden können. Nutzer der kostenlosen Variante dürfen nur drei Datein in diesem speziell gesicherten Bereich ablegen, wer ein kostenpflichtiges Abo besitzt, darf dagegen beliebig viele Daten so absichern.

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Microsoft OneDrive: Geschwindigkeit

Im Download-Test erreicht OneDrive sehr hohe Geschwindigkeiten von 11,4 Megabyte pro Sekunde als Mittelwert. Damit musste sich Microsoft im Speed-Vergleichstest lediglich knapp Google geschlagen geben. Die Upload-Geschwindigkeit ist dagegen mit 1,1 Megabyte pro Sekunde deutlich geringer. Die Tests wurden an mehreren Tagen zu verschiedenen Uhrzeiten durchgeführt.

Wie gut sind Funktionalität und Bedienbarkeit?

Durch die enge Integration in das Windows-Betriebssystem ist die Nutzung von Microsoft OneDrive extrem komfortabel. Wer nicht genau hinschaut, bemerkt kaum einen Unterschied darin, ob die Daten nun lokal auf dem Rechner oder in der OneDrive-Cloud abgelegt sind. Eine einseitige Backup-Funktion fehlt leider, die Synchronisierung der Daten erfolgt stets in zwei Richtungen. Dabei ist eine Selektion der zu synchronisierenden Daten möglich und auch eine Speicherung älterer Dateiversionen. Der Papierkorb hält gelöschte Dateien zeitlich unbegrenzt vor. Es gibt eine automatisierte Upload-Funktion für Fotos und Videos, die auf Wunsch auch im Hintergrund und nur im WLAN erfolgt. Leider erfolgt dabei keine automatische Dateinamenanpassung etwa nach Erstellungsdatum. Die Wiedergabe von Fotos als Diashow oder Videos im Medienplayer funktioniert nicht am Desktop, sondern nur in den mobilen Apps. Ein mobiler Zugriff auf die Kontoeinstellungen ist dagegen nicht möglich. Downloads können zeitlich begrenzt und per Passwort geschützt werden, die Zahl der Downloads lässt sich allerdings nicht begrenzen. Die Bearbeitungsrechte der hochgeladenen Dateien sind voreingestellt und erfordern daher nach dem Upload eine Kontrolle, ob Lese- bzw. Schreibrechte korrekt eingestellt sind. Dank sehr umfangreicher Online-Office-Funktionen gelingt die Zusammenarbeit mit Kollegen problemlos.

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Was kostet Microsoft OneDrive?

Für Privatpersonen gibt es vier verschiedene Tarife:

  • OneDrive Basic 5 GB: Der kostenlose Dienst bietet 5 bis 15 GB Speicherplatz und keine Office-Funktionen.

  • One Drive 100 GB: Für zwei Euro im Monate erhalten Sie einen Cloud-Speicherplatz von 100 GB, aber keine Office-Funktionen.

  • Besitzer von Office 365: Wer bereits ein Abo für den Online-Dienst Office 365 besitzt, hat damit automatisch auch Zugriff auf 1 TB Cloud-Speicherplatz bei OneDrive.

  • Microsoft 365 Single: Für 69 Euro im Jahr oder 7 Euro im Monat erhalten Sie 1 TB Cloud-Speicherplatz sowie das Office-Paket mit Outlook, Excel, Word, Powerpoint sowie Skype.

  • Microsoft 365 Family: Für 99 Euro im Jahr oder 10 Euro im Monat bekommen Sie 6 TB Gesamtspeicher, wobei ein Nutzer maximal auf 1 TB Zugriff hat. Dazu gibt es das Office-Paket mit Outlook, Excel, Word, Powerpoint sowie Skype.

  • Speicher-Upgrades: Für 2 Euro, 4 Euro, 6 Euro, 8 Euro oder 10 Euro monatlich können zusätzliche Speicherkapazizäten von 200 GB, 400 GB, 600 GB, 800 GB bzw. 1 TB bis zu einem Maximum von 2 TB Gesamtspeicher dazugekauft werden.

  • Geschäftskunden: Für Geschäftskunden sind auch Tarife mit "unbegrenzten" Speicherkapazitäten verfügbar.

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Kostenloser Speicherplatz für Microsoft OneDrive

Über einen Empfehlungs-Link können Sie Freunde zu OneDrive einladen und erhalten dann für jede angenommene Einladung 500 MB zusätzlichen Speicherplatz. So können Sie Ihren kostenlosen Speicherplatz auf insgesamt 15 GB erhöhen.

Eine genaue Anleitung finden Sie hier.

Microsoft OneDrive im Test: Fazit

Windows-Nutzer, die auf der Suche nach Cloud-Speicher sind und zudem ein gutes Bürosoftware-Paket brauchen, kommen um OneDrive kaum herum. Kein anderer Anbieter hat so eine Kombination in dieser Qualität im Köcher. Durch die technisch elegante Integration des Cloud-Dienstes in das Windows-Betriebssystem ist die Nutzung extrem komfortabel. Zudem trägt Microsoft mit den beiden deutschen Rechenzentren dem europäischen Datenschutzvorschriften Rechnung. Einziger Schwachpunkt: Die maximale Speichergröße beträgt auch in Gruppentarifen „nur“ zwei Terabyte pro Person – für ein großes Videoarchiv kann das zu wenig sein. Testnote: 2,1 (gut).

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